Gesunder Baldrian

Der Echte Baldrian (Valeriana officinalis) hat seinen Namen vermutlich aus dem Lateinischen von valere „gesund sein“. Dass er beruhigend und krampflösend wirkt, ist wohlbekannt. Im Volksglauben konnte man ihn außerdem verwenden um sich vor Hexen, bösen Geistern oder der Pest zu schützen.

 Als eine schützende Haut kann man sich auch das Baldrianpräparat vorstellen, dass in warmem Wasser verdünnt über den reifenden Komposthaufen gespritzt wird und ihn so „umhüllt“. Das Baldrianpräparat ist das einzige flüssige Kompostpräparat. Im Gegensatz zu den beruhigenden Baldriantropfen wird es nicht aus der Wurzel sondern aus den Blüten der Pflanze gewonnen.

 Dazu muss man selbstverständlich zuerst Blüten finden und sammeln. Der Baldrian wächst auf nassen nährstoffreichen Böden, in lichten Wäldern, entlang von Bächen und an Ufern.

Die Blüten werden dann ausgepresst. Je nach Menge kann man das in einer Kelter (zum Apfelsaft Pressen) oder zum Beispiel mit zwei Brettchen in einer Schraubzwinge machen.

Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Damit der Saft gut herausgepresst werden kann, lohnt es sich, die Blüten vorher zu musen. Dafür eignet sich ein Fleischwolf oder bei sehr kleinen Mengen ein Mörser.

 Das Baldrianpräparat benötigt keine Hülle und muss auch nicht reifen. Bloß haltbarmachen muss man es. Dazu ist am besten die milchsaure Gärung geeignet, die wir im letzten Monat schon beim Sauerkraut kennengelernt haben. Am einfachsten gibt man etwas Molke oder aus dem Joghurt abgetropfte Flüssigkeit zum Baldriansaft, um die Gärung in die gewünschte Richtung zu lenken. Der Saft kommt dann in eine Flasche mit Gärverschluss, so dass die Gärgase entweichen können, ohne dass Sauerstoff einströmt. Wer keinen Gärverschluss hat, stülpt einen Luftballon über den Flaschenhals oder gießt eine Ölschicht auf den Saft. Die Gärung dauert einige Wochen. Der vergorene Saft wird dann dunkel und kühl gelagert.

Laut Steiner regt das Baldrianpräparat den Dünger dazu an, sich mit dem Phosphor zu beschäftigen. Phosphor brauchen die Pflanzen besonders in der Blüte. Der Baldrianblütensaft unterstützt also die Blüten unserer Nutz- und Zierpflanzen.

 Wussten Sie übrigens, dass auch der Feldsalat zu den Baldriangewächsen gehört?


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