Hannahs Gartentipps im April

Kompost

 

Es ist April und wir haben uns langsam daran gewöhnt, dass in unserem Garten wieder das Leben tobt. Mit jedem Tag wird alles ein bisschen grüner, sogar das Unkraut fängt schon an zu wachsen. Auch die Vögel sind fleißig und sammeln Nistmaterial. Während die Vögel alles zusammensuchen, was sie für ihren Nestbau brauchen, sind wir genauso fleißig und sammeln alles was wir für einen guten Kompost benötigen. Nicht umsonst kommt das Wort „Kompost“ von componere (lat.), dem viele Bedeutungen zugrundeliegen – von zusammensetzen über ordnen bis hin zu errichten. Alles Attribute eines gelungenen Komposts. Der reife Kompost aus den Vorjahren wird jetzt ausgebracht und dient den jungen Pflanzen als Nahrung. Auf dem freigewordenen Platz fangen wir nun an, einen neuen Kompost herzustellen.

 

Aber warum macht man eigentlich Kompost? Zuerst einmal, weil die Sachen ja irgendwohin müssen. Es gibt zwar vielerorts die braune Tonne,  die dann den großen Verwertungsanlagen zugeführt wird, aber als Gärtner sollten wir die Nährstoffe lieber selber behalten, unsere Pflanzen freuen sich. Und das ist auch schon der zweite gute Grund. Der Kompost dient im Garten als Nährstofflieferant. Mit ihm haben wir die Möglichkeit, die Nährstoffe nach dem Bedarf der Pflanzen im Garten zu verteilen und müssen keinen zugekauften Dünger verwenden. Drittens können wir mit dem Kompost den Humusgehalt des Bodens erhöhen und das führt zu einer besseren Wasserhaltefähigkeit, einer besseren Bodenstruktur und einer besseren Nährstoffverfügbarkeit, außerdem fördert er das Bodenleben. Der Kompost ist ein wahrer Tausendsassa!

 

Und was gehört jetzt eigentlich rein in einen guten Kompost?

 

Küchenabfälle: Alles Material, was in einer normalen Küche übrig bleibt, vom Apfelbutzen bis zur Zitronenschale. Von der Verwendung von tierischen Produkten und Essensresten wird allgemein abgeraten, da sie im Ruf stehen, Ratten anzuziehen. Ich kenne aber Leute, die sich an diese Regeln nicht halten und trotzdem keine Probleme mit ungebetenen Gästen haben.

 

Grünschnitt: Man kann das gemähte Gras auf der Wiese ruhig für die Regenwürmer liegen lassen, aber wenn man darauf selbst in der Sonne liegen möchte ist es einem doch im Weg. Der Komposthaufen ist dankbar für das frische Grün.

 

Gartenabfälle: Vom gejäteten Unkraut (was noch keine Samen gebildet hat!) bis zum gehäckselten Heckenschnitt kann alles auf den Kompost was im Garten übrigbleibt. Erkrankte Pflanzen (z.B. Kartoffel- oder Tomatenpflanzen, die von Krautfäule befallen sind) sollte man besser in der braunen Tonne entsorgen, um nicht Krankheiten zu übertragen.

Oben haben wir geschrieben „errichten“.

 

Wie baut man eigentlich einen Kompost?

Um dem Kompost von unten Luft zu geben, kann mit einer Schicht Häckselgut gestartet werden. Es hat sich außerdem bewährt, darauf eine Schicht alten, durchgerotteten Kompost zu geben. Er dient als Starter, weil er schon die richtigen Mikroorganismen mit in den neuen Kompost bringt. Nach und nach füllt man dann den Kompost mit dem anfallenden Material, wobei darauf zu achten ist, dass die einzelnen Komponenten gleichmäßig verteilt werden. Dabei sollten zu nasse oder zu trockene Stellen vermieden werden: Also weder zwanzig Äpfel noch einen Eimer Sägemehl einfach auf den Haufen kippen, ohne es mit dem anderen Material zu vermischen. Auch den Rasenschnitt sollte man nicht als dicke Schicht obenauf legen, besser vorher ein bisschen anwelken lassen, oder nach und nach auflegen. Und dann kommen natürlich noch die Präparate dazu! Wie, wann und warum man diese verwendet, wird beim nächsten Mal Thema sein. 


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