Das Hornkieselpräparat 501 – Der richtige Zeitpunkt für die Anwendung

Wann kann das Hornkieselpräparat 501 angewendet werden?

Zusammen mit Hornmist ist Hornkiesel das wichtigste Präparat im biologisch dynamischen Anbau. Wann das Kieselpräparat in welcher Kultur angewendet werden kann, erkläre ich im folgenden Beitrag.Das Hornkieselpräparat unterstützt die Wirkung des Sonnenlichts und die Verbindung der Pflanze zum Kosmos. So harmonisiert er das Wachstum der Pflanzen und stärkt ihre natürliche Abwehr.


Zweimalige Anwendung in allen Kulturen

Hornkiesel ist der Gegenspieler des Hornmists. Beide Präparate werden im biologisch dynamischen Landbau in allen Kulturen angewendet. Dabei werden die grünen Pflanzenteile behandelt. In der Regel erfolgen zwei Spritzungen im Jahr. Da das Kieselpräparat die Sonnenwirkung verstärkt, ist seine Anwendung besonders in niederschlagsreichen Perioden und bei Gewächshauskulturen wichtig. Es sollte allerdings wie alle Präparate nicht bei starkem Regen gespritzt werden. Bei großer Trockenheit muss die Anwendung reduziert werden, da die Gefahr besteht, die Pflanzen durch erhöhten Trockenstress zu schädigen. Sollte eine Pflanze durch unbedachte Anwendung des Kieselpräparats (bei großer Hitze, Trockenheit oder sehr schwachen Pflänzchen) geschwächt werden, empfiehlt Pierre Masson eine ausgleichende Behandlung mit Hornmist.

 

Der richtige Zeitpunkt

 

Hornkiesel wird klassisch am frühen Morgen gerührt und direkt ausgebracht. Die erste Behandlung ist kurz nach der Hornmistspritzung im Frühjahr dran. Der zweite Behandlungszeitpunkt ist in den verschiedenen Kulturen unterschiedlich. Ich habe deshalb spezifische Absätze eingerichtet, so findet jeder leicht die für seinen Betrieb relevanten Informationen.

 

Obstbau

 

Obstbäume werden vor der Blüte zum ersten Mal behandelt, wenn sie schon Blätter haben. Die zweite Spritzung erfolgt auf die noch kleinen Früchte.


Weinbau

 

Auch im Weinberg erfolgt die erste Hornkieselbehandlung vor der Blüte aber nach dem Blattaustrieb. Die zweite Spritzung sollte kurz nach der Fruchtbildung erfolgen. In nassen Sommern sind ein bis zwei Extraspritzungen während der Reife möglich. Sie können die Gefahr für Pilzbefall reduzieren. Pierre Masson empfiehlt außerdem eine Spritzung der Früchte mit Kieselpräparat ein bis drei Wochen vor der Ernte. Diese verbessere die Qualität des Weins deutlich.

Wenn eine zweite Spritzung vor der Ernte wegen zu großer Trockenheit nicht möglich war, empfiehlt Pierre Masson eine abendliche Hornkieselbehandlung nach der Lese aber noch vor dem Laubfall. Die gleiche Empfehlung gilt, wenn die Triebe nicht gut verholzen.

 

Wiesen und Weiden

 

Im Grünland wird nach jedem Schnitt und jeder abgeschlossenen Beweidung eine Hornmist- und eine Hornkieselbehandlung empfohlen. Das Kieselpräparat sollte ein bis zwei Wochen nach dem Hornmist ausgebracht werden. Es sollte schon deutlich zu sehen sein, dass das Gras wieder gewachsen ist. Ist es sehr trocken und das Gras tut sich schwer, kann die Behandlung ausgesetzt oder nach hinten verschoben werden. Sie sollte spätestens zwei Wochen vor der nächsten Nutzung erfolgen.

 

Getreide

 

Getreide wird einmal zum Beginn des Schossens behandelt und so in seinem starken Wachstum unterstützt. Die zweite Spritzung wäre in der Kornfüllungsphase optimal. Da man dann aber nur noch schlecht in die Bestände fahren kann, wird sie meist auf das Ende des Schossens vorverlegt.

 

Gartenbau

 

Prinzipiell wird das Kieselpräparat ein bis zwei Wochen nach dem Hornmistpräparat ausgebracht. Es ist logistisch allerdings kaum möglich, jede einzelne Kultur in einem breit aufgestellten Betrieb genau zum optimalen Zeitpunkt zu behandeln. Gängig ist deshalb eine Konzentration auf die Hauptkulturen. Das führt zu zwei bis drei Spritzungen im Jahr. Diese werden jeweils zur Hauptwachstumszeit durchgeführt. Einmal bei den frühen Kulturen wie Salaten und Radieschen, dann zum Sommergemüse: Tomaten, Karotten, Gurken, Bohnen. Die dritte Spritzung erfolgt im Spätsommer für die späten Gemüsesätze und das Lagergemüse. Dabei sollten sehr junge oder gerade blühende Pflanzen von der Behandlung ausgeschlossen werden.


Die Spritzung mit Hornkiesel wird nach Pierre Masson bei Kulturen, die gepflanzt werden, erst vorgenommen, wenn die Pflänzchen sich nach dem Auspflanzen wieder erholt haben. Er empfiehlt außerdem Wurzelgemüse zwei bis drei Wochen vor der Ernte abends mit Hornkiesel zu behandeln. Das führt zu besonders süßem und lagerfähigem Gemüse.

 

Weitere Tipps zur Präparateanwendung finden Sie im Blogbeitrag Das Hornmistpräparat: Der richtige Zeitpunkt für die Anwendung


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