Reses Gartenjahr – November

Na? Den Garten schon Winterfest gemacht? Langsam wird es kühler, die Tage immer kürzer und der Garten immer kahler.

So stehe ich Anfang November mit meinen kühlen Fingerspitzen hier und wühle in der Erde, um mein kleines Gartenparadies bereit für den Winter zu machen.

Ein Blick aus dem Fenster auf meine kleinen Pflanzen verrät: der Sommer ist nun wirklich vorüber. Das Gartenjahr scheint bald zu Ende: Einige meiner Schützlinge benötigen so langsam eine Kopfbedeckung aus Jute, oder müssen ganz und gar in die wohlig warmen Zimmertemperaturen. Ich möchte mein kleinblättriges Basilikum schließlich noch eine längere Zeit am Leben erhalten. Den letzten Schnitt hatte es sehr gut überstanden und sogar kräftig ausgetrieben. Und das obwohl der Herbst schon in den Startlöchern steht!

Die Hochbeete sehen auch schon etwas kläglich aus. Die letzte Karotte wurde bereits vor ein paar Wochen verspeist und auch der Kohlrabi ist längst zum Verzehr bereit. Und nun? Alles was noch fröhlich vor sich hin wächst ist der Salat. Ich möchte Saatgut ernten. Daher darf der Gute mir über den Kopf wachsen. Ebenso mein lieber Mangold.

Den kenne ich aus meiner Kindheit. Meine Mutter kam eines Tages mit diesen bunten Blättern an und meinte, man könne den wie Spinat zubereiten. Schwupp di wupp war es um mich geschehen. Seitdem gibt es kein Gartenjahr, ohne Mangold. Dieses Jahr wuchs er im Hochbeet, nun wachsen kleine Mangoldsetzlinge in einer großen Zinkwanne. Man sollte ja eine gewisse Fruchtfolge nicht vergessen.

Schnipp – Schnapp – Nix kommt ab!

Als ich noch richtig grün hinter den Ohren war, schnitt ich zu dieser Zeit alles ab. Dazu gehörte der Lavendel und alles andere, was nicht mehr Blüte trug. Doch heute lasse ich alle Blütenstände und ein paar abgestorbene Pflanzenteile stehen. (Natürlich nicht die, von denen ich in Form von Saatgut im nächsten Jahr selbst profitieren möchte) Vögel und andere kleine Krabbeltierchen finden so auch in der kalten Jahreszeit etwas zum Futtern und mal ganz ehrlich: mich stört es ja nicht. Im kommenden Winter muss der Garte nicht schön aussehen.

Was ich jetzt noch in die Beete säe sind ein paar wirklich frostige Freunde. Winterportulak, einige Knoblauchzehen, Steckzwiebeln und ein paar Karottensamen. Das nächste Jahr wird also Grün! Da ein guter Boden das Wichtigste ist, wächst auch hier und da schon ein bisschen Buchweizen als Gründüngung.

Mehr möchte ich im November auch gar nicht machen. Der Frühling und Sommer sind so reich an Eindrücken und Aufgaben, da genieße ich doch auch mal die ein oder andere freie Minute und schaue dem herbstlichen Treiben vor dem Fenster zu.

 

Wer bin ich?

Ich bin Rese, eine kleine Kräuterhexe und Permakulturberaterin. Mein kleiner Garten und ich sind ein Team, wo es immer etwas Neues zu entdecken gibt. Dort wächst alles, was Platz findet.

Ich lebe in Wien, studiere Agrarwissenschaften im Schwerpunkt der biodynamischen Landwirtschaft und bin eine Heldin in der Küche. Die eigenen Tomaten, Karotten, Blumen, oder viele kleine Kräuter haben für mich eine große Bedeutung. Die Natur und ihre Bewohner sind für mich eine kleine Wunderwelt, hinter deren Geheimnisse ich mich wage.

Ich lade dich hiermit herzlich ein, mich bei meinen Gartenstöbereien zu begleiten. Auch etwas Leckeres und gut Duftendes aus der Küche darf nicht fehlen, und teile mein persönliches “Rezept des Monats”. Schön, dass du da bist!


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