Kamille – duftende Heilerin

Matricaria chamomilla, die Echte Kamille, leitet ihren Namen von Matrix „Gebärmutter“ ab. Noch heute wird sie als Heilmittel bei Menstruationsbeschwerden genutzt. Ihr Nachname wird vom griechischen chamaimelon „Apfel der am Boden wächst“ abgeleitet. Abgesehen von einer weiß-gelben Blüte haben die Pflanzen aber nichts gemein. Wer weiß, wie griechische Äpfel so ausgesehen haben mögen?

 

Bei Landwirten und Gärtnern ist die Kamille als hartnäckiges Unkraut nicht gerade beliebt und über den Geschmack von Kamillentee lässt sich streiten. Dass die Kamille eine wirkungsvolle Heilpflanze ist, streitet aber niemand ab. Sie hilft bei Verdauungsproblemen und Entzündungen. Steiner empfiehlt sogar, Bienen, die mit Zucker gefüttert werden, mit Kamillentee zu versorgen, damit diese den Zucker besser aufnehmen können.

 

 

Wirkung

 

Steiner hat die Kamille als zweites Kompostpräparat ausgewählt. Auch in diesem Zusammenhang ist sie für die Gesundheit zuständig. Durch seine besondere Wirkung auf das Calcium hilft das Kamillenpräparat die auf präpariertem Kompost wachsenden Pflanzen „gesund zu erhalten“. Steiner spricht dem Kamillenpräparat außerdem die Fähigkeit zu, im Kompost ganz besonders die Stoffe, die für das Pflanzenwachstum benötigt werden, „zusammenzubinden“. So kann der Kompost die Erde fruchtbarer machen.

 

 

Herstellung

Wer die Blüten selbst sammeln möchte, sollte wissen, dass es verschiedene Kamillenarten gibt. Die Echte Kamille ist an ihrem typischen Geruch und am hohlen Blütenboden (einfach den gelben Teil der Blüte mit dem Fingernagel aufbrechen um nachzuschauen) gut zu erkennen.

Im Herbst wird die Kamille in Rindsdärme gefüllt. Es entstehen Kamillenwürste. Zum Füllen der Därme eignet sich deshalb auch besonders gut eine Wurstfüllmaschine. Die getrockneten Kamillenblüten werden mit etwas Kamillentee angefeuchtet, so lassen sie sich besser zusammendrücken und einfüllen. Die fertigen Würste werden im Rindsdarm über Winter an einer Stelle, an der der Schnee lange liegen bleibt und die trotzdem von Sonne beschienen wird, vergraben. Der Boden sollte an dieser Stelle besonders humusreich sein. Um das Präparat im Frühling wieder zu finden, empfiehlt es sich, die Grube mit einzelnen Ästen oder Latten auszulegen, da die Därme oft vollständig vergehen. Das Präparat sollte aber noch genügend Bodenkontakt haben.


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